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  • Michaela Scheuplein -
  • Essen

5 Denkansätze für ein entspanntes Stillen/ Füttern

Was huscht beim Betrachten dieses Bildes durch deinen Kopf? Es sieht so einfach aus. Was für ein hübsches Bild. Die beiden sehen so harmonisch aus. Was für eine tolle Mama. Bei mir sieht das nicht so aus. Ich bin nicht so entspannt. Mein Kind ist nie so ruhig. Mache ich beim Stillen/ Füttern alles falsch?

Denken steuert

Wenn du in den Spiegel blickst, kannst du dein Spiegelbild sehen. Es wirkt möglicherweise niedergeschlagen, etwas verzweifelt oder künstlich lächelnd. Ratlos, wie soll das mit dem Stillen oder dem Füttern über die Flasche entspannt funktionieren? Mein Kind wendet sich immer wieder ab und wir beide wissen überhaupt nicht wie wir es ändern sollen. Manchmal fragst du dich, ob dein Kind dich überhaupt mag.

Die Verbindung zwischen dir und deinem Kind ist so unglaublich empfindsam, dass dein Kind auf jegliche Stimmungsveränderungen reagiert. Dein Kind ist der Spiegel. Unsicherheit, Angst oder Freude spiegelst du an dein Kind. Es verkörpert deine Empfindungen und diese prägen das gemeinsame Stillen oder Füttern.

Ich finde es unglaublich spannend, wie stark du und dein Kind in Verbindung stehen. Dabei soll „Verbindung“ nicht immer mit Harmonie in Bezug gestellt werden. Auch Abwehr oder absolute Regungslosigkeit sind Themen, die eine Verbindung zwischen euch charakterisieren.

Zusammengefasst heißt das, dass dein Denken und somit auch dein Fühlen mit der Reaktion deines Kindes in Verbindung stehen. Ihr seid ein Team, das nur gemeinsam eine angespannte Situation beim Stillen oder Füttern verändern kann. Du solltest mit deiner Veränderung beginnen. Dein Kind wird dir direkt folgen.

Situationen annehmen

Ein Kind verändert von einem auf den anderen Tag einfach alles. Auch wenn du von Beginn an sagst: „Ich bleibe immer die Alte/ der Alte& “. Das ist sehr unwahrscheinlich. Das Kind hat trotz seiner winzigen Größe von ca. 50cm eine unglaublich Macht, die wie eine ganze Armee die Familienherrschaft an sich reißen möchte. Da du jedoch auch ein Leben vor deinem Kind hattest mit festen Ritualen, gilt es nun dich und dein Kind in eine Welt gemeinsam zu integrieren.

Ein gemeinsamer Tagesrhythmus muss gefunden werden. Dazu zählt, das Aufstehen am Morgen, das ins Bett gehen am Mittag und/ oder Abend, die regelmäßigen Mahlzeiten und die kleinen Aktivitäten außer Haus.

Bist du dir in deiner Umsetzung 100% sicher und ziehst ?dein Ding? durch, dann läuft es meist komplikationslos. Bist du dir etwas unsicher oder kannst dich nicht auf eine Struktur im Alltag festlegen, kommt es schon zu Schwankungen in der Stimmung und macht alles irgendwie instabil und angespannt.

Eine meiner Freundinnen nennt die Schwankungen der alltäglichen Stimmung ihrer Tochter so charmant: „Unsere neue Phase!“. Diese „Phasen“ sind immer in kleine Abschnitte unterteilt und durch den Beginn eines neuen Charakterzuges gekennzeichnet. Das ?unsere? in ihrer Aussage ist ebenfalls charakteristisch, dass es meine Freundin und ihre Tochter betrifft. Sie müssen sich beide in jeder ?Phase? neue sortieren.

willkommen. Dann betrachtet sie die aktuelle Entwicklungsidee ihrer Tochter und passt sie in ihren gemeinsamen Alltag ein. Ich bin immer wieder fasziniert, was meine Freundin aus der puren Eskalation zum Beispiel beim Essen innerhalb von wenigen Tagen formt. Sie nimmt es wie es ist und schaut wie sie und ihre Tochter wieder in Einklang kommen. Meine Freundin ist übrigens keine Pädagogin, Therapeutin oder Psychologin und sagt auch immer wieder, sie sei zu streng. Von meiner Seite aus macht sie es wundervoll und die kleine Dame kommt mit den immer wieder neuen Strukturen zur Unterstützung ihrer Entwicklung hervorragend voran.

Nehmt aktuelle Schwierigkeiten an, nur so könnt ihr an der Optimierung arbeiten. Das Verdrängen kostet viel mehr Energie als der aktive Einstieg in die gemeinsame Veränderung.

Beobachten und Bauchgefühl

Ich habe so ein Gefühl? ist tendenziell eher ein weibliches Phänomen, welches auch immer mehr Männer ausbilden. Betrachtest du dein Baby, dann kommen spontan Bauchgefühle auf.

Es geht ihm gut. Sie ist glücklich. Ihm drückt der Bauch. Er hat Hunger. Sie will nicht alleine sein. Und noch so vieles mehr. Dein Baby spricht nicht und trotzdem kannst du diese Zeichen erkennen.

Jetzt kommt es beim Füttern über die Flasche oder beim Stillen zu einem ständigen Überstrecken deines Kindes, es wendet sich immer wieder ab oder es ist völlig regungslos und macht beim Stillen/ Füttern nicht mit. Du warst dir sicher, dass dein Baby Hunger hat oder es wäre nun die richtige Zeit zum Essen. Aber es macht einfach nicht mit. Du wechselst die Brust, du lagerst dein Kind neu, du probierst einen neuen Sauger, du stimulierst Punkte im Gesicht, die du in einem Kurs gelernt hast. Und nichts passiert. Außer, dass dein Kind immer weniger mitarbeitet.

Du hast Artikel gelesen und dir Tipps aus dem Familien- oder Bekanntenkreis eingeholt. Bei allen hat es mit diesen Ideen funktioniert, aber bei euch zu Hause klappt es nicht. Und um das Ganze noch zu toppen, trinkt dein Kind bei der Schwiegermutter mit der Flasche besser als bei dir.

Dein Körper ist voller Stresshormone. Sieh es einmal so: Freue dich, dass deine Schwiegermutter sich die Zeit nimmt und dein Kind gut versorgt ist. Gehe eine Runde um den Block. Lass den ganzen Stress mal hinter dir und verbanne all den Frust und Kummer aus deinem Kopf. Nur ein klarer Kopf kann schwierige Situationen knacken.

zum Beobachten

  • Wie geht es dir kurz vor dem Stillen/ Füttern?
  • Wie reagiert dein Kind wenn du es in die Position zum Stillen/ Füttern bringst?
  • Wann beginnt die Abwehr gegen die Milch?
  • Wie beendest du die Situation?
  • Wie wirkt dein Kind wenn es vorbei ist?

Hilfen die helfen

Du hast bereits alle Möglichkeiten zur Veränderung ausprobiert und dich in der Vielzahl an Techniken verloren. Das ist bei der Masse an Ratgebern, Saugaufsätzen, Stimulationstechniken oder - geräten auch nicht schwer. Die Medien versorgen dich stündlich mit Neuheiten zur persönlichen Optimierung von dir und deinem Kind. Alles geht besser und schneller mit einem gezielten Produkt. Das ist aus meiner Sicht absoluter Quatsch.

Filtere die Infos genau und schaue was zu dir und deinem Kind passt. Keiner kennt dein Kind so gut wie du und kein anderer hat eure gemeinsame Geschichte erlebt. Daher betrachte das Eine oder Andere auch kritisch und hinterfrage den eigentlichen Nutzen. Was bringt es deinem Kind und dir?

Für mich ist die genaue Analyse der Ursache ausschlaggebend. Wenn du die Schwierigkeiten nicht kennst, kannst du noch so viele Methoden und Hilfsmittel nutzen. Es wird die Basis niemals verändern und auch Kompensationen könnten nicht zielgerichtet eingesetzt werden.

Es gibt die verschiedensten Schwierigkeiten und Krankheiten, die eine Saug-, Fütter- oder Schluckstörungen ausbilden können. Am Ende geht es immer um die bestmögliche Versorgung deines Kindes mit allen wichtigen Nährstoffen für eine gute körperliche und geistige Entwicklung.

Bei aufkommenden Saug- und Fütterstörungen ist eine medizinische oder therapeutische Beratungen und Diagnostik wichtig. Die Abklärung einer möglichen Schluckstörung ist dabei ein notwendiger Punkt.

Zeit für dich und dein Kind = Zeit für euch

Die Verbindung zwischen dir und deinem Kind ist das wichtigste Band in Bezug auf das Saugen und Füttern über die Flasche. Wenn alles nur noch stressig ist und die Sicherung der Versorgung dein einziger dauerhafter Gedanke ist, muss eine Veränderung her.

zum Ausprobieren

Nehmt euch am Tag immer wieder eine kleine Pause für euch und spielt dabei über euren Körper. Mit den Fingern, den Füßen, dem Gesicht/ Mimik oder über das Sprechen/ Geräusche produzieren. Keine Spielsachen oder Gegenstände. Seid mal nur bei euch beiden. Lege dein Kind dabei auf deinen Körper.

Vielleicht könnte deine Partnerin/ dein Partner oder eine andere vertraute Person das Füttern kurzzeitig übernehmen. Gib dir etwas Zeit und taste dich langsam an das Stillen und Füttern wieder heran.

Ich hoffe, dass meine 5 Denkanstöße eine kleine Stütze für euren Alltag bieten können. Du möchtest dein Kind bestmöglich versorgt wissen und gibst alles was du kannst. Mache weiter so und melde dich wenn du oder dein Kind weitere Unterstützung braucht.

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